Über alles gesehen war die Arbeitswoche für mich ein kleiner Erfolg, aber auch nur ein Schritt in die Richtung, die ich gehen möchte. Soweit ging es an der Arbeit gut. Ich leiste zur Zeit während 30 % Zeit 20 % Arbeitsleistung. Das ist eine gute Lösung, so langsam mit dem Alltag zu beginnen. Noch die nächste Woche arbeite ich gleichviel, danach wird kontinuerlich das Pensum erhöht. Wenn ich nach Hause gehe, merke ich schon ziemlich, dass ich gearbeitet habe.
Schwierig ist es auch, dass ich während der Zeit, in welcher ich nicht arbeite, viel Zeit habe um nachzudenken. Im Triemli-Spital und auch in der Reha war immer etwas los, immer jemand da. Nun ist die Zeit durch mich „aufzufüllen“. Einfach nichts tun wäre falsch. Da fällt dir die Decke auf den Kopf und du beginnst melancholisch zu werden.
Ich bin immer wenn es die Wetterverhältnisse zugelassen haben während mindestens einer Stunde gelaufen. Von Affoltern nach Mettmenstetten oder nach Hedingen, von Stallikon Dorf nach Sellenbüren. In der Stadt der Sihl nach. So habe ich die Zeit genutzt, um meine Fitness zu verbessern und gleichzeitig an die frische Luft zu kommen.
Was ich in dieser Woche auch merkte, ist, dass ich nach der Arbeit „ausgepowert“ bin. Wenn ich mal zu Hause angekommen bin, musste ich mich erst ein wenig hinlegen – „es Mittagsschlöfli“. So richtig viel kann ich dann nicht machen. Ich bin schon froh, wenn ich die Wohnung in Ordnung haben kann.
Einmal war es mir schwindelig. Oder ich hatte Kopfschmerzen. Was ganz mühsam ist, denn dann beginnst du nachzudenken. Die Angst ist halt immer noch ein Begleiter im Alltag. Ich bin weissgott kein Hypochonder, aber es ist verflixt schwierig, die Gedanken in eine vernünftige Richtung zu lenken. Das Ereignis prägt einem halt schon. Man bemerkt Sachen, die man bisher nicht realisiert hat oder wollte. Ich danke meinem Hausarzt, dass er mich in solchen Situationen zu beruhigen weiss.
Ich muss mich zwingen, vernünftig zu sein. Die Zeiten, die mir die Ärzte empfohlen haben einzuhalten, ist eine der Massnahmen und zu merken, wenn es zuviel wird und entsprechend zu handeln eine andere.
Laute Restaurants sind irgendwann so brüllend laut, dass ich innert 5 Minuten abhauen muss. Menschenmengen sind erträglich, schreit dann irgendwann noch ein Kind werden sie sehr schnell unerträglich. Deshalb versuche ich diese Orte zu meiden – und sie doch hin und wieder aufzusuchen, damit ich mich langsam wieder daran gewöhnen kann – ich bin ja kein Einzelgänger.
Nun ist es Sonntag, draussen rieselt leise der Schnee. Ich werde trotzdem Laufen gehen. Es tut gut.