Nun bin ich also wieder Zuhause. Ist ungewohnt nach dieser langen Absenz wieder zurück zu sein. Die Abläufe waren bisher bekannt, gewohnt und eingeschliffen. Am Morgen aufstehen, ans Frühstücksbuffet, danach Therapien, Mittagessen, nachmittags wieder Therapien und Abendessen. Die Therapien waren klar, schon am Vorabend wusste man den Tagesablauf.

Jetzt zuhause muss man sich umgewöhnen. Das Essen muss zuerst selber beschafft werden, die Betten selber gemacht. Der Tagesablauf sollte strukturiert werden. Das ist wider Erwarten gar nicht so einfach. Alles was während Jahren eingeübt war muss wieder im Kopf manifestiert werden. Die Dusche morgens, die Überlegung, was man den Tag zu tun sollte, wann man auf den Bus gehen muss und wie lange man einplanen muss um Dinge zu erledigen.

Am Montag und Dienstag klappte es schon einmal gut. Am Dienstag war in Kilchberg noch eine Logopädie angesagt. Dank meinem Schwiegervater kam ich schnell nach Kilchberg. Wir haben zuvor etwas neues zusammen geplant und Mittag gegessen. Nach der Logopädie lief ich an der Sihl entlang in den Schmiedhof, wo unsere Mutter wohnt. Ich habe ihr diesen Blog ausgedruckt, damit sie in auch lesen kann. Das Laufen/Wandern ist mir nahegelegt worden, es lüftet den Kopf und tut auch noch gut. Ich werde zukünftig versuchen, sehr viel öfters zu laufen oder wandern.

Am Mittwoch, nachdem Roger im Zug nach Paris war 🙂 hatte ich verschiedene versprochene Besuche im Triemli zu erledigen. Bei Frau Bley, der Logopädin, dann in der Stroke Unit, um den Pflegerinnen und Pflegern einen Kuchen zu bringen. Es war sehr schön, dass ich diese Leute besuchen könnte. Die Zeit im Triemli war ja sehr gut. Anschliessend an diese Besuche hatte ich noch ein Gespräch mit Frau Boysen vom Qualitätsmanagement des Triemlispitals. Durch meinen Blog kam ich zu dieser Ehre.

Um 16:00h verliess ich das Triemli. Um 17:30h im Hallenbad Urdorf war abgemacht zum schwimmen. Plötzlich schien es mir, dass ich gar nicht mehr so viel Zeit habe. Nach der Ankunft im Hallenbad war ich dann 1/2 Stunde zu früh. Dafür war ich beim eintreffen meines Nachbar bereits fertig mit meinem Kilometer und genoss noch ein wenig das Sprudelbad – ist doch auch was, oder?

Was ich noch bemerke ist, dass alles nicht so rund läuft wie vorher. Manchmal ziehen sich Dinge hin und ich frage mich, wieso ich dafür so viel Zeit benötige. Das Time-Management ist noch „zunderobsi“, so stell ich zum Beispiel jetzt beim Schreiben dieses Posts fest, dass es nicht 12:15h sondern 13:15h ist. Die innere Uhr versagt auch (noch).

Es ist halt noch nicht alles 100% i.O., aber es wird von Tag zu Tag besser!